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Verhalten bei Hochwasser

Bei starkem, tagelangem Regen können auch aus kleinen Bächen reißende Ströme werden, die eine Gefahr für Haus, Eigentum und Leben bilden. Aber was ist zu tun, vorher und während einer Hochwasserkatastrophe?

Das Wasser steigt und es ist kein Ende in Sicht. Beginnen Sie rechtzeitig, sich vorzubereiten.

Unter https://www.pegelonline.nlwkn.niedersachsen.de/Karte können Sie die jeweiligen Pegelstände einsehen und die Lage einschätzen. Der Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft und Küsten- und Naturschutz bietet auch eine App, mit der Sie die Pegelstände per Smartphone abrufen können.

Machen Sie sich frühzeitig Gedanken

  • Können Kranke oder Hilfebedürftige versorgt werden ? Können Sie diese Personen rechtzeitig aus der Gefahrenzone evakuieren. Wohin?
  • Bringen Sie Kinder vor Eintritt der Gefahr aus dem Überschwemmungsgebiet in Sicherheit.
  • Bringen Sie Haustiere in Sicherheit.
  • Besprechen Sie sich mit Nachbarn oder anderen, auch für den Fall, dass Telefon und Mobilfunk ausfallen. Sprechen Sie mit Nachbarn Not- und Gefahrenzeichen ab.
  • Wie ist die „Rollenverteilung“ für den Notfall. Wer macht was?

Was ist im Haus zu tun?

  • Schauen Sie, dass gefährliche Stoffe oder Chemikalien nicht vom Wasser erreicht werden können.
  • Besorgen Sie zum Schutz Sandsäcke, Schalbretter, wasserfeste Sperrholzplatten und Silikon.
  • Bringen Sie wertvolle Möbel oder Geräte wie Computer etc. in die oberen, hochwassergeschützten Räume.
  • Räumen Sie die Kellerräume, in die Grundwasser eindringen kann oder die volllaufen können, aus.
  • Sichern Sie den Heizöltank gegen den Auftrieb durch das Wasser, indem Sie ihn z. B. an der Wand verankern oder mit Ballast beschweren.
  • Besorgen Sie ausreichend Lebensmittel und Trinkwasser, ein batteriebetriebenes Radio oder ein Kurbelradio, eine Taschenlampe, einen Campingkocher und eine Campingtoilette. Halten Sie Ihre Tasche mit den wichtigsten Dokumenten bereit.
  • Denken Sie auch daran, sich Insektenschutzmittel zu besorgen, falls nach Rückgang des Hochwassers Mücken und andere Schädlinge ins Haus kommen.
  • Dichten Sie Fenster und Türen sowie Abflussöffnungen ab.
  • Schalten Sie elektrische Geräte und Heizungen in Räumen, die volllaufen können, ab. Denken Sie an die Stromschlaggefahr. Schalten Sie den Strom gegebenenfalls komplett aus (Sicherung raus).
  • Überprüfen Sie Rückstauklappen im Keller.
  • Fahren Sie Ihr Auto rechtzeitig aus gefährdeten Garagen oder von Parkplätzen. Achtung! Tiefgaragen können bei Hochwassergefahr zu tödlichen Fallen werden.

Das Hochwasser ist da - was können Sie tun?

  • Ganz wichtig! Halten Sie sich auf dem Laufenden! Verfolgen Sie die aktuellen Wettermeldungen und Hochwasserwarnungen über Radio, Fernsehen, Internet, App und Warnungen vor Ort.
  • Behalten Sie die Ruhe und Besonnenheit. Prüfen Sie, ob Ihre Vorsorgemaßnahmen ausreichen.
  • Helfen Sie anderen, aber bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr.
  • Beachten Sie die Anweisungen und Absperrungen der Einsatzkräfte.
  • Fahren Sie nicht durch überflutete Straßen. Wasser im Motorraum macht viel kaputt. Der Katalysator mit einer Betriebstemperatur von 700 Grad Celsius zerspringt bei plötzlicher Abkühlung durch Wasser.
  • Fahren Sie wegen der Wellenbildung und der Gefahr von Unterwasserhindernissen nicht in überflutenden Gebieten mit Booten oder anderen Fahrzeugen unnötigerweise „spazieren“.
  • Betreten Sie keine Uferbereiche wegen der Gefahr von Unterspülungen oder Abbrüchen. Überflutete oder teilüberflutete Straßen dürfen nicht befahren werden.

Das Hochwasser weicht

  • Jetzt heißt es: Bestandsaufnahme machen und aufräumen.
  • Beginnen Sie mit den Abpumparbeiten im Haus erst, wenn Sie sicher sind, dass der Grundwasserspiegel ausreichend gesunken ist. Vorsicht, Sie beschädigen ansonsten evt. die Bodenwanne des Hauses. Bitte achten Sie auf Informationen der Gemeinde.
  • Machen Sie eine Bestandsaufnahme und fotografieren Sie die Schäden für die Versicherung.
  • Räumen Sie Wasserreste und Schlamm aus dem Haus.
  • Trocknen Sie die Räume so schnell es geht, um Bauschäden oder Schimmel zu vermeiden. Nutzen Sie wenn möglich Heizgeräte für das Trocknen.
  • Lassen Sie die Elektrik, Heizöltanks und in besonderen Fällen die Baustatik vom Fachmann überprüfen.
  • Wenn Schadstoffe wie Farben, Lacke, Pflanzenschutzmittel, Benzin, Öl etc. freigesetzt wurden, rufen Sie die Feuerwehr.
  • Schmutzige, kaputte Möbel und verdorbene Lebensmittel gehören nicht einfach in den Hausmüll, sondern müssen fachgerecht entsorgt werden.
  • Essen Sie kein Obst, Gemüse und Salat aus überschwemmten Gebieten. Verständigen Sie bei mit Schadstoffen (z. B. Öl) verunreinigten Gärten oder Feldern die Kreisverwaltung (05121-3090).

Weitere Informationen zum Verhalten bei Hochwasser und bei allen anderen Gefahren können Sie über das deutsche Notfallvorsorge-Informationssystem deNIS unter www.denis.bund.de und auf www.hochwasserzentralen.de erhalten.