Weihnachtsgrußwort des Bürgermeisters
Liebe Holler Bürgerinnen und Bürger!
Mal eine Frage vorweg: Können Sie sich ein digitales Weihnachten vorstellen? Und was wäre das überhaupt? Gerade zu Weihnachten lieben wir die Traditionen und Gebräuche, gehen auf Weihnachtsmärkte, essen gemeinsam Gebäck und trinken Glühwein, verpacken die Geschenke in Kartons mit schönen Schleifchen, stellen uns eine reale Tanne in das Wohnzimmer und verbringen Zeit mit unserer Familie.
Weihnachten 2.0
Ein komplett digitales Weihnachten würde ganz anders aussehen: Sie haben ihre Virtuelle Realitätsbrille auf, sind, wer sie immer sein möchten, treffen den Weihnachtsmann, ihre Freunde oder gänzlich Unbekannte in phantastischen Räumen – während ihr Körper zuhause allein im Sessel sitzt. Ist das unsere Zukunft?
Technisch möglich ist es und wir arbeiten schon lange und erfolgreich daran, uns eine zweite Wirklichkeit aufzubauen. Je umfangreicher die digitalen Medien in unser Leben eindringen, umso mehr zeigt sich, wie sehr wir das „analoge“, das ganz normale Miteinander brauchen. Miteinander reden, statt zu chatten, die Natur draußen zu genießen statt sie am Bildschirm anzuschauen, miteinander spielen statt allein an der Konsole zu daddeln, selber denken statt nur der künstlichen Intelligenz zu vertrauen, abschalten statt anschalten.
Digitale Dörfer
Es ist aber auch falsch, alles Digitale zu verteufeln. Auch die Gemeinde Holle arbeitet an der fortschreitenden Digitalisierung des Gemeindelebens. In allen Ortschaften wird es 2024 einen Glasfaseranschluss für jedes Haus geben, die Grundlage der digitalen Zukunft. Die alten Straßenlaternen werden mit energiesparendem LED-Licht ausgerüstet. Die Verwaltung stellt ihre Papierakten auf eine elektronische Aktenführung um, die Grundlage für die Online-Beantragung aller Dienstleistungen in den nächsten Jahren. Und dann haben wir auch noch die "Digitalen Dörfer".
Die "Digitalen Dörfer" sind eine Onlineplattform, auf der Sie in der DorfFunk-App im Gemeindegebiet Dinge kaufen oder verkaufen, öffentliche oder private Chat-Gruppen (gleichzeitige Unterhaltung mit mehreren Personen) erstellen, Veranstaltungen veröffentlichen oder der Gemeinde Holle Mitteilungen schicken können. Eine lokale, sichere und kostenlose Alternative zu den einschlägigen Verkaufs- und Mitteilungsdiensten auf dem Handy, weniger anonym, weil nachbarschaftlich organisiert.
Ende der Corona-Maßnahmen
Weihnachten und Silvester bieten immer auch Gelegenheiten zum Rückblick. Ein besonderer Tag war der 7. April 2023, an dem sämtliche Corona-Schutzmaßahmen aufgehoben worden sind. Seit dem ersten Corona-Lockdown im März 2020 hat die Gemeinde Holle zusammen mit dem DRK Holle zahlreiche Impfkampagnen durchgeführt und Teststationen eingerichtet. Für die Kitas wurden Notbetreuungen eingerichtet, Dorfgemeinschaftshäuser und Sporthallen mussten schließen und ein Hygienekonzept folgte dem nächsten. Eine Pandemie, eine lange Zeit der einschränkenden behördlich angeordneten Maßnahmen ging zu Ende und heute ist Corona "nur" eine Krankheit unter vielen.
Krisen und Notlagen
Die Gemeinde Holle ist keine heile Welt außerhalb der weltweiten Krisen und Notlagen. Wir sind auch hier von den großen Weltproblemen betroffen wie der Corona-Pandemie, den zwei großen Kriegen in der Ukraine und dem Nahen Osten, der Energiewende und dem Klimawandel. Viele Menschen aus der Gemeinde Holle unterstützen die Ukraine durch Spenden oder Wohnraumangebote, die Gemeinde organisiert Sprachkurse und fördert die Integration der Flüchtlinge. Der gesetzlich vorgeschriebene Ausbau der Wind- und Solarenergie wird auch bei uns umgesetzt, wir prüfen auf allen Ebenen die Möglichkeit der Energieeinsparung und sind dabei, einen Energieberater einzustellen. Die Gemeinde Holle ist, wie alle anderen Kommunen, der letzte Baustein bei der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben durch das Land, den Bund und den Landkreis. Unsere Aufgabe ist es, diese Vorgaben zum Wohl unserer Gemeinde vernünftig als auch kritisch auf unsere Bedürfnisse und Möglichkeiten anzupassen. So auch bei den gesetzlichen Vorgaben für die Kitas und die Grundschulen.
Ausbau der Betreuungsangebote
In Niedersachsen hat jedes Kind im Kindergartenalter einen Rechtsanspruch auf ein Betreuungsangebot in einer Kindertagesstätte. Mit Beginn des Schuljahres 2026/2027 soll es für alle Schülerinnen und Schüler der ersten Klasse einen Ganztagesplatz geben, der in den nachfolgenden Jahren für jeweils eine weitere Klassenstufe gilt. Beide vom Bund und Land angeordneten Vorgaben müssen von den Kommunen, also auch von der Gemeinde Holle umgesetzt werden. Beide Maßnahmen sind sinnvoll, denn sie unterstützen die Eltern bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Es gibt den Spruch, wer bestellt muss auch bezahlen. So einfach ist das aber nicht und letztendlich bleiben viele Kosten für Kitas und Ganztagesschulen bei den Trägern, also den Kommunen hängen. In der Gemeinde Holle wird schon lange viel Wert auf eine umfangreiche und dezentrale Versorgung mit Kindergartenplätzen gelegt. Um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden, erweitern wir gerade den Kindergarten Pfiffikus in Sottrum um eine zusätzliche Gruppe. Eine kurzfristig eingerichtete Containerlösung schafft schon jetzt die nötigen Plätze, bis der Anbau fertiggestellt ist. Neben der erfolgreichen Erweiterung des Hortes in der Grundschule hat die Gemeinde Holle als Vorbereitung auf die Ganztagsschule den Bau einer Mensa auf dem Schulgelände in Auftrag gegeben. Ein umfangreiches Projekt, das unsere Grundschule fit für die Zukunft macht.
Holle 5.0
Die Geschichte unserer Dörfer ist mehr als 1000 Jahre alt. Die politische Gemeinde Holle gibt es als Zusammenschluss seit der Gebietsreform 1974. Also im nächsten Jahr seit 50 Jahren. In 50 Jahren hat sich die Gemeinde bestens entwickelt und nach viel Arbeit und Anstrengung ist es auch mal wichtig, sich entspannt zurückzulehnen und das Erreichte gemeinsam zu genießen. Wir werden Ende August 2024 das Jubiläum unter dem Motto „Holle 5.0“ zusammen mit den Vereinen und Verbänden mit vielen Veranstaltungen in einem Festzelt ausgiebig feiern.
Die vergangenen Zeiten haben uns zu dem gemacht, was wir heute sind und unsere Aufgabe ist es, Holle optimal für die zukünftigen Aufgaben aufzustellen. Dafür brauchen wir die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger, die sich für ihr Dorf einsetzen, auf allen Ebenen. Denn sie sind es, die unsere Gemeinschaft im sozialen, sportlichen, politischen und kulturellen Bereich mit Leben erfüllen und für den Zusammenhalt und die Sicherheit unserer Gemeinschaft sorgen. Für dieses Engagement danke ich den Freiwilligen Feuerwehren und den ehrenamtlich Tätigen von ganzem Herzen.
Ich wünsche allen Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Holle ein wunderschönes Weihnachtsfest und einen fröhlichen und erfolgreichen Start in das neue Jahr.
Ihr Bürgermeister
Falk-Olaf Hoppe