Energiesparmaßnahmen und Diskussion um die Nachtbeleuchtung
Im Rahmen der Energiekrise wird viel über die Abhängigkeit vom russischen Gas und Einsparmöglichkeiten bei dem Energieverbrauch gesprochen. Klar ist, wir müssen Energie sparen, damit wir unsere Abhängigkeiten verringern und mit den Reserven und vorhandenen Liefermöglichkeiten gut über diesen Winter kommen.
Absehbar ist aber auch, dass es entgegen aller Befürchtungen und nach vorherrschender Meinung nicht zu einem Blackout und Einbruch der Versorgung kommen wird. Wir sind inzwischen gut auf den Winter vorbereitet und auch die Gemeinde Holle sorgt wie viele Städte und Kommunen für den Krisenfall zum Beispiel mit einer geplanten Wärmeinsel in der Grundschule und dem Einsatz von Notstromaggregaten vor. Einsparungen beim Energieverbrauch werden unter anderem durch die Reduzierung der Temperaturen im Rathaus als auch im Schwimmbad der Gemeinde Holle erreicht.
In der Gemeinde gibt es wie in vielen anderen Kommunen eine kontroverse Diskussion über die Abschaltung der Nachtbeleuchtung in den Ortschaften. Holle ist eine von wenigen Kommunen im Landkreis, in denen die Straßenbeleuchtung nachts bereits abgeschaltet wird und zwar von 0:30 bis 5:00 Uhr. Der Verwaltungsausschuss hat sich einer seiner Sitzung vom 1. September 2022 auf Grund einer Anfrage mit diesem Thema beschäftig und über eine Abschaltung der Nachtbeleuchtung von 22:30 bis 6:00 Uhr in allen Ortschaften und ab 23:00 Uhr in der Ortschaft Holle diskutiert. Dabei wurden die Sicherheitsbedenken gegen eine mögliche Kostenersparnis abgewägt und vor allem die für das nächste Jahr geplante Umstellung auf die LED-Technik berücksichtigt. Mehrheitlich wurde sich gegen eine längere Abschaltung der Nachtbeleuchtung ausgesprochen.
Entgegen diesem Beschluss hat sich der Ortsrat Hackenstedt in seiner Sitzung vom 9. November nach einer Bürgerbefragung für eine längere Abschaltung der Straßenbeleuchtung in Hackenstedt von 23:00 bis 6:00 Uhr ausgesprochen. Dieser Beschluss wurde dem Verwaltungsausschuss am 17. November vorgelegt und im gleichen Gremium am 15. Dezember genehmigt. Die Umstellung wurde in Hackenstedt kurze Zeit später umgesetzt. Das konkrete Einsparpotential für Hackenstedt beträgt bei einem Verbrauch von ca. 5.600 kWh pro Jahr 1.800 kWh und eine Kostenersparnis von z.Zt. ca. 450,- €/Jahr. Demgegenüber müssen für die Umprogrammierung der Zeitschaltuhren einmalig 250,- € bezahlt werden.
Größere Einsparmöglichkeiten sieht die Gemeinde in einer schnellen Umstellung auf LED-Technik in allen Ortschaften. Diese Technik ist nicht nur äußerst energiesparend, sondern auch insektenfreundlich und ermöglicht eine genauere Ausleuchtung der Gehwege. Die benötigten Fördermittel des Bundesumweltamtes werden aber nur dann fließen, wenn ein festgelegtes Einsparpotential erreicht wird. Auch deshalb sprach sich Bürgermeister Falk-Olaf Hoppe gegen weitere längere Abschaltungen in den Ortschaften aus, um die benötigte Förderung nicht zu gefährden. Sobald der Förderantrag genehmigt ist, geht die Gemeinde Holle von einer schnellen Umstellung auf die LED-Technik Anfang des nächsten Jahres aus.