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19.12.2022

Weihnachtsgrußwort des Bürgermeisters

Liebe Holler Bürgerinnen und Bürger,

am 24. Februar 2022 begann für uns alle unfassbar der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und seitdem gibt es eine umfassende Krise auf der Welt mehr. Darüber hinaus besorgen uns schon lange die Klima- und Umweltkrise und ihre unübersehbaren Folgen, die durch den Krieg ausgelöste Energiekrise, die extreme Inflation und die steigenden Flüchtlingsbewegungen auf der ganzen Welt.

Da ist es gar nicht so einfach, seinen Optimismus zu bewahren. Vielleicht tut es gut, sich einmal zu vergegenwärtigen, dass wir in Deutschland als eins der reichsten Länder der Welt äußerst privilegiert sind. Wir besitzen ein stabiles Sozialsystem, können in den Krisenzeiten gezielt finanzielle Unterstützung anbieten, haben eine funktionierende Demokratie und die Möglichkeiten, in die zukünftigen und notwendigen Änderungen, z.B. im Umweltschutz, in der Verteidigung und der Wirtschaft zu investieren. Die Ungleichheit in der Welt nimmt zu und wir sitzen auf der besseren Seite. Dabei geht es nicht um Selbstzufriedenheit, sondern daraus erwächst die Verantwortung für Solidarität und zielgerichtetes Handeln.

Es geht in Deutschland die Angst um, unseren Wohlstand zu verlieren. Wir haben uns seit Weltkriegsende daran gewöhnt, dass es immer nur bergauf geht. Um zukünftig weiterhin gut dazustehen, gilt es aber, sich den Veränderungen zu stellen, die unweigerlich auf uns zu kommen. Veränderungen sollte man im besten Fall nicht als Verlust sehen, sondern als eine neue Herausforderung, das Verlassen von alten Wegen und die Chance, Neues zu entdecken. Dazu gehört in Deutschland z.B. das Automobil. Die Umstellung vom Verbrenner auf Elektro ist die eine Sache, eine andere eine Verkehrswende, die einen gut ausgebauten, einfachen und günstigen öffentlichen Nahverkehr fördert und den Individualverkehr reduziert.

Dem ländlichen Raum stellen sich dabei andere Probleme als den Städten. Unser Vorteil in der Gemeinde Holle: wir haben einen Bahnhof, der uns mit den Metropolen verbindet und den wir in Zukunft als Knotenpunkt für eine Mobilitätswende ausbauen und stärken müssen. Thema Energiekrise: Schon jetzt wäre die Gemeinde Holle theoretisch in der Lage, aus den vorhandenen regenerativen Energiequellen vor Ort, wie Wind-, Sonnen- und Wasserkraft, ihren eigenen Strombedarf zu decken. Das gilt es auszubauen und zu fördern. Im Katastrophenschutz müssen wir uns den zunehmenden Gefahren durch Hochwasser, Sturzregen, Sturm und Trockenheit stellen. Allein schon darin liegt die Notwendigkeit, die technischen und personellen Bedingungen der Freiwilligen Feuerwehren weiter zu entwickeln.

Vor uns liegen viele Aufgaben, die die Gemeinde Holle bewältigen muss. Ich kann Ihnen versichern, dass ich mich mit ganzer Kraft diesen Themen widmen werde und dabei versuche, den bestmöglichen politischen Konsens herzustellen. Neben der Verkehrs- und Energiewende werden wir uns im kommende Jahr unter anderem mit folgenden Themen beschäftigen: die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, der Bau von Zisternen in allen Ortschaften, die Schaffung einer 24-Stunden besetzten Rettungswache, der Bau der Feuerwehrhäuser in Heersum und Sillium, der Anbau des Kindergarten Sottrum, die Anhebung der Entschädigungssätze für die Feuerwehren und Schiedspersonen, die Zukunft des Rathauses, die Digitalisierung der Verwaltung, der Umzug des Bauhofs und die Erweiterung des Personals, ein Verkehrskonzept für Derneburg, der weitere Ausbau mit schnellen Glasfaseranschlüssen, die Sanierung der Dörfer mit Hilfe des Programms „Dorfentwicklung“, die Erweiterung der Kindertagesstätte in Sottrum und die Unterstützung des Ehrenamts.

Das ist nur ein Auszug aus den vielfältigen Aufgaben, die mit der Verwaltung und den politischen Gremien umgesetzt werden sollen. Dafür ist sowohl eine ausreichende personelle als auch finanzielle Ausstattung der Gemeinde Holle nötig, die wir mit dem Haushaltsplan für 2023 beschlossen haben.

Ich möchte Sie ermutigen, bei allen berechtigen Sorgen und Ängsten dennoch mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken. Was wäre die Alternative? Rückzug, Pessimismus und oft auch die Suche nach einem Schuldigen - und das erzeugt Zwietracht und bringt uns nicht voran. Lassen Sie uns gemeinsam Verantwortung übernehmen, um die Gemeinde Holle für die Zukunft fit zu machen.

In diesem Sinne wünsche ich allen Holler Bürgerinnen und Bürgern ein frohes und erholsames Weihnachtsfest und einen guten Start in das neue Jahr.

Ihr Falk-Olaf Hoppe
Bürgermeister der Gemeinde Holle