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14.10.2010

Arbeit mit jungen Menschen reizt mich

Holle (hs). Die Ex-Rektorin der Holler Grundschule, Gesa Godbersen-Wittich, fühlt sich offenbar in ihrer alten Wirkungsstätte wohl. Aber nicht mehr als Schulleiterin, sondern als Regisseurin im Holler Firlefanz-Theater, das seit vielen Jahren im Schulgebäude sein Domizil hat. Zurzeit paukt sie mit dem Kinder- und Jugendensemble das Andersen-Märchen „Die Schneekönigin“ ein. Premiere ist am Sonnabend, 6. November, 16 Uhr.

„Die Arbeit mit jungen Menschen reizt mich nach wie vor. Insbesondere dann, wenn Kreativität gefragt ist, was im Firlefanz neben den künstlerischen und technischen Elementen eine hohe Priorität hat“, sagt Godbersen-Wittich. Diesem Anspruch möchte sie auf dem neuen Betätigungfeld gerecht werden. Deshalb entschloss sie sich, in der Theatergruppe mitzumachen. Nicht nur als Spielleiterin, sondern auch in der Choreografie, der Textbearbeitung, der Musikauswahl und der Bühnenbildgestaltung.

Die Regisseurin wählte das Märchen des dänischen Schriftstellers und Dichters aus, das es in etlichen anderen Fassungen gibt und schrieb es teils um. „Die Märchensprache habe ich gelassen, die Dialoge ein bisschen dramatisiert, aber dennoch bin ich eng am Originaltext geblieben“, erzählt Godbersen-Wittich nach dem zweiten Probendurchgang. „Diesmal ist es viel besser gelaufen, als beim ersten Mal“, lobt sie das rund zwölfköpfige Ensemble und offen räumt sie ein, dass sie „richtig fertig war, als es anfangs nicht so recht klappen wollte“.

Das zentrale Thema des Stücks ist die Freundschaft und Sehnsucht eines jungen Menschen nach verlässlichen menschlichen Bindungen. Dabei wird die Harmonie zweier Kinder auf eine harte Probe gestellt. Auf diesen Part konzentriert die Regisseurin den Schwerpunkt im Märchen. „Andersen’s Text sei ziemlich kompliziert, deshalb lasse ich Szenen weg, die für die Aufführung keine entscheidende Rolle spielen“, schildert Godbersen-Wittich. Wichtig für sie, kompakt herauszuarbeiten, dass das Stück auch eine Reifeprüfung sei. Das spiegele sich in der Meinung der Großmutter wider, die zum Schluss singt: „Ihr seid nicht mehr meine Kinder.“

Achtsam verfolgt die Spielleiterin die meist schon kostümierten jugendlichen Darsteller. Einem „Räuber“ ruft sie zu, „das machst du sehr gut“. Dann stoppt sie: „Langsamer und deutlicher sprechen. Das will ich noch einmal hören“, greift sie ein. Sie fordert mehr Gestik und Bewegung auf der Bühne. Und dann: „Häng die Fische anders herum auf“, sagt sie lächend. Die Sequenze wird mit Beifall begleitet. Godbersen-Wittich ist sich nicht zu schade, für die nächste Einstellung auf das Podest zu steigen und selbst die Kulissen mit zu schieben. Sofort wird sie wieder ernst. „Wieder viel zu schnell, erst den Applaus des Publikums abwarten“, dann weiter spielen“, rät sie einem Mädchen.

Sichtlich zufrieden beendet die Regisseurin die Einübe. Sie dankt dem Ensemble, der Technik und der Souffleuse für die engagierte Mitarbeit. „Nun wünsche ich euch schöne Herbstferien, danach geht es mit den Proben weiter“, gibt sie allen mit den Weg. Zurück bleibt mit Renate Hornburg die künstlerische Leiterin im Firlefanz, die in der Erwachsenengruppe bislang am häufigsten Regie geführt hat. Sie empfiehlt Godbersen-Wittich, noch kleine Veränderungen vorzunehmen. Die erfahrene Pädagogin nickt zustimmend und nimmt die Tipps gerne an.

Nach der Premiere gibt es weitere Vorstellungen am: Sonnabend, 13., 20. November und 4. Dezember, 14 und 17 Uhr sowie Sonntag, 14., 21. Novemver und 5. Dezember, 16 Uhr. Vorverkauf: Holler Allerlei, Marktstraße 19, Tel. 0 50 62 / 18 30, Infoline 0 50 62 / 89 73 30, oder im Internet www.hollerfirlefanz.de.