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03.08.2022

1. Bürgerveranstaltung zum Verkehrskonzept Derneburg

Am 2. August fand in der Schäferscheune Sillium die erste Bürgerveranstaltung zum Verkehrskonzept Derneburg statt. Gekommen waren mehr als 70 Besucher, die meisten aus der Ortschaft Derneburg, aber auch interessierte Bürger aus den anderen Ortsteilen.

Bürgermeister Falk-Olaf Hoppe leitete mit einem kleinen Vortrag über die Gemeinde Holle in die Veranstaltung ein. Er hob die landschaftlichen, geschichtlichen und kulturellen Vorzüge der Gemeinde Holle hervor und machte deutlich, welche unterschiedlichen Interessen bei dem Verkehrskonzept für Derneburg berücksichtigt werden müssen: Das Bedürfnis der Anwohner nach Ruhe, die Notwendigkeit von ausreichenden Parkplätzen, die Erreichbarkeit der touristischen Ziele mit dem Fahrrad, dem Auto, der Bahn und zu Fuß und die Erfordernisse des Durchgangsverkehrs zu den anliegenden Ortschaften. Das Verkehrskonzept muss sowohl den täglichen Wochenverkehr, die Spitzenzeiten an den Wochenenden und die besonderen Veranstaltungen des Kunstmuseums, des Glashauses und des Dorfgemeinschaftshauses berücksichtigen. Dabei sind auch die Belange des Umweltschutzes und der Schutz der einmaligen Flora und Fauna in Derneburg besonders im Bereich der Kastanienallee von hoher Bedeutung.

Keine leichte Aufgabe für den Geschäftsführer Dipl.-Ing. Heinz Mazur vom Planungsbüro PGT Umwelt und Verkehr aus Hannover, der die ersten Ergebnisse einer Verkehrsuntersuchung über Pfingsten auf zahlreichen Folien vorstellte. Er zeigte die Verkehrsströme auf, die aus den unterschiedlichen Richtungen nach und durch Derneburg laufen und konnte feststellen, dass in Derneburg nach den Maßstäben einer allgemeinen Verkehrsnorm keine außergewöhnlich hohe Belastung durch den Durchgangs- und Besucherverkehr vorhanden ist. Nach Abzug des Pendler- und Durchgangsverkehrs gab es nach der Statistik ca. 300 Kraftfahrzeuge am besucherstarken Pfingstsonntag, die das Schloss und das Glashaus angesteuert haben. Die vorhandenen Parkplätze waren bis auf den Platz vor dem Schlosseingang nie vollständig gefüllt, so dass keine Notwendigkeit zur Schaffung von zusätzlichen Parkplätzen vorhanden sei.

Herr Mazur zeigte aber Problemfelder auf, für die ein dringender Handlungsbedarf besteht: Dabei geht es um die Fußwege der Besucher vom Bahnhof über die Kastanienallee zum Schloss, die ungeregelt und ungeschützt durch den Autoverkehr verlaufen. Der Schotterweg auf der Lindenallee von Astenbeck in die Siedlung ist ebenso wenig fußgängerfreundlich wie der kleine Bürgersteig zwischen Siedlung und Schloss. Auf diesem Abschnitt der Schlossstraße fahren die Autos auch viel zu schnell, hier wären Maßnahmen der Verkehrsberuhigung dringend anzuraten. Notwendig, so der Verkehrsexperte, sei die enge Zusammenarbeit zwischen dem Kunstmuseum und der Gemeinde Holle, um die gemeinsamen Ressourcen zu nutzen, erforderlichen Maßnahmen abzustimmen, zu koordinieren und umzusetzen.

Der Geschäftsführer der Hall-Art-Foundation Alex Haviland und Kornelia Sieberin berichteten von den Ausbauplänen des Kunstmuseums und betonten ihre Bereitschaft und auch Freude, mit dem Planungsbüro und der Gemeinde Holle an gemeinsamen Lösungen zu arbeiten. Sie traten auch Befürchtungen entgegen, zu große Besuchermengen nach Derneburg zu locken. Durch einen kontrollierten Ticketverkauf würden immer nur so viele Besucher zugelassen, wie auch Parkplätze vorhanden seien. Inzwischen gibt es auch schon Absprachen mit der Gemeinde, Parkplätze an der großen Scheune für die Besucher des Glashauses und des Laves-Kulturpfades freizugeben.

Die anschließende Diskussion war lebhaft und viele interessante Einwände und Ideen wurden von den engagierten Zuhörern vorgetragen. Bei dieser Veranstaltung ging es aber noch nicht um große oder kleinteilige Lösungen, sondern um die Schilderung der Ausgangslage aus professioneller Verkehrssicht und die Beteiligung der Bevölkerung an der Entwicklung des Verkehrskonzeptes. Die Anregungen der Auftaktveranstaltungen wurden aufgenommen und nach der Veröffentlichung der Untersuchungen des Planungsbüros PGT Umwelt und Verkehr wird es eine 2-wöchige Phase geben, in der jeder seine Ideen und Einwände schriftlich oder per E-Mail an das Planungsbüro senden kann. In einer öffentlichen Folgeveranstaltung werden die Ergebnisse dieses Prozesses dann wieder vorgestellt.

Eine kurze Umfrage am Ende der Veranstaltung zeigte deutlich, dass fast alle Zuhörer mit dem Verlauf der ersten Infoveranstaltung sehr zufrieden waren. In einem sachlichen und informativen Verfahren können so die besten Lösungen für Derneburg gefunden werden.

Die Präsentation des Planungsbüros

Protokoll der 1. Bürgversammlung vom 02.08.2022

Ideen und Vorschläge zum Verkehrskonzept können schriftlich oder per E-Mail bis zum 21. August 2021 an die Gemeinde Holle gesendet werden:

Gemeinde Holle
Verkehrskonzept Derneburg
Am Thie 1
31188 Holle

E-Mail: verkehrskonzept@derneburg.de