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15.10.2012

Kommunen und Feuerwehr wollen Atemschutzverbund im Landkreis gründen

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Feuerwehr fahrzeuge
(Holle) Die Städte und Gemeinden im Landkreis Hildesheim wollen gemeinsam einen Atemschutzverbund gründen. Ziel ist es, eine für alle Kommunen dauerhafte, sichere und verlässliche Versorgung mit Atemschutzgeräten zu einem günstigen Preis inklusive aller Kosten sicher zu stellen. 

Dies teilte der Vorsitzende des Kreisverbandes Hildesheim des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebunde (NSGB), der Algermissener Bürgermeister Wolfgang Moegerle, in einer Presseerklärung mit. Als rein kommunale Aufgabe rüstet derzeit jede Kommune ihre freiwilligen Feuerwehren nach unterschiedlichen Standards aus. Zukünftig soll diese Aufgabe zentral für alle Kommunen wahrgenommen werden.

Die Initiative geht auf den Vorschlag und ein Konzeptpapier des Kreisfeuerwehrverbandes zurück, der sich intensiv mit den Anforderungen an eine zukunftsfest aufgestellte Freiwillige Feuerwehr auf Kreisebene beschäftigt hat, so der Sprecher der Landkreiskommunen für Feuerwehrfragen, Bürgermeister Reiner Bender aus Söhlde.

Kreisbrandmeister Josef Franke unterstützt die schnellstmögliche Umsetzung „Es ist ein gutes Zeichen für die Freiwilligen Feuerwehren und unsere ehrenamtliche Arbeit, dass die Kommunen im Landkreis Hildesheim so schnell auf unseren Vorschlag eingehen wollen. Wir sehen es auch als erneuten Nachweis unserer hervorragenden Zusammenarbeit. Wir werden mit der Gründung eines Atemschutzverbandes einen große Schritt zu einer zukunftsfesten Feuerwehr im Landkreis Hildesheim machen.“

Die Idee, einen kreisweiten Atemschutzverbund zu gründen, ist im hessischen Wetteraukreis nördlich von Frankfurt schon im Jahr 2010 zur Zufriedenheit aller Beteiligten umgesetzt.

Als erster Schritt wird nun ein Dienstleister gesucht, der den organisatorischen Rahmen stellt. Kreisweit werden derzeit in den 18 Städte, Samtgemeinden und Gemeinden 760 Atemschutzgeräte und ca. 2.800 Atemschutzmasken von verschiedensten Herstellern vorgehalten. Hinzu kommen ca. jeweils 200 Atemschutzgeräte aus der Stadt und vom Landkreis Hildesheim.

Die Wartung und Pflege dieser Atemschutzgeräte erfolgt zur Zeit in Atemschutzwerkstätten in Alfeld, Sarstedt, bei der Berufsfeuerwehr der Stadt Hildesheim und in der FTZ des Landkreises. Zukünftig soll das gesamte Material einheitlich von nur einem Hersteller im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung beschafft, zentral vorgehalten und, wenn alle sich beteiligen, nur noch in einer Atemschutzwerkstatt gewartet werden. Die Kommunen zahlen zukünftig eine monatliche Gebühr für Miete, Versicherung, Wartungskosten, Material, Prüfungen und Instandsetzungen nach Übungen und Einsätzen. Eine Umsetzung wird bereits zum 01.07.2013 angestrebt.

„Diese kommunale Brandschutzaufgabe ist durch einen Atemschutzverbund wesentlich günstiger auszuführen als im bisherigen Verfahren“, so Bürgermeister Reiner Bender „Im Wetteraukreis sind die Beschaffungskosten je drastisch gesunken.“ Daher seien die Kommunen im Landkreis Hildesheim davon überzeugt, einen richtigen Schritt zu tun. „Mit der Gründung des Atemschutzverbundes geben wir ein Musterbeispiel interkommunaler Zusammenarbeit“, so NSGB-Vorsitzender Wolfgang Moegerle. „Mit der Feuerwehr haben wir einen starken und verlässlichen Partner für diese Aufgabe an unserer Seite.“

Vorteile sehen die Bürgermeister im Landkreis Hildesheim für alle Seiten: es wird zu einer einheitlichen, praktikablen und kostengünstigen Lösung zur Verbesserung der Einsatzbedingungen der Freiwilligen Feuerwehren kommen. Jede Feuerwehr vor Ort wäre nach wie vor mit entsprechenden Geräten ausgestattet. Nachschub und Wechsel würden jedoch über einen Hol-Bring-Service zentral organisiert und das Ehrenamt damit entlastet.

Um einen möglichst hohen Mehrwert zu gewinnen sollten sich aus Sicht der Kommunen auch die Stadt Hildesheim und der Landkreis Hildesheim mit ihren Kontingenten an Atemschutzgeräten beteiligen. Sollten sich beide beteiligen würde das Beschaffungsvolumen auf rund 1.100 Atemschutzgeräte steigen. “Je mehr Geräte in einem solchen Verbund gebündelt werden desto günstiger und effektiver kann gearbeitet werden“, so Bürgermeister Bender abschließend.